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Pressestimmen

Burghaun: Gemeindemuseum feiert Geburtstag

 

Ende des vergangenen Jahres hat der Geschichts- und Kulturverein sein 10-jähriges Bestehen gefeiert. Nun ist das Burghauner Gemeindemuseum dran. Am 18. Januar vor 10 Jahren ist es eröffnet worden. Beide Geburtstage hängen eng zusammen. In der Satzung des Vereins sind die Vereinszwecke definiert. Der, um den hier es geht, steht zwar im Text nicht ganz oben, dennoch ist er der wichtigste: Der Verein betreibt das Gemeindemuseum. Den damaligen Verantwortlichen in der Gemeinde Burghaun ist schon lange vor der Eröffnung klar gewesen, dass es nicht die Kommune sein kann, die Personal abstellt, um den Museumsbetrieb sicher zu stellen. Das, so das Konzept, soll von Bürgerinnen und Bürgern im Ehrenamt geleistet werden, konkret von den Mitgliedern des Geschichts- und Kulturvereines.

 

Was heute im Museum ausgestellt und gezeigt wird, das beruht zum großen Teil auf Sammlungen und Leihgaben verschiedener Heimatforscher und Geschichtsinteressierter wie z.B. Hans-Joachim Ruppel und Elisabeth Sternberg-Siebert aus Burghaun oder Heinrich Leister aus Rothenkirchen. Untergebracht war das zuvor alles auf engem Raum im Herrenhaus in der Schloßstraße. Dieser wertvolle Bestand ist dann von Hans Mohr und seinem Sohn Martin Mohr, dem derzeitigen 1. Vorsitzenden, erfasst und katalogisiert worden. Zugleich galt es, ein Ausstellungskonzept zu entwickeln, das auf das großzügigere Raumangebot im neuen Quartier in der Moorstraße angepasst ist. Hier hat sich die Marktgemeinde Burghaun, trotz einiger politischer Diskussionen und Widerstände, unter Bürgermeister Alexander Hohmann in besonderer Form engagiert. Mit Fördermitteln aus dem europäischen Strukturfond für den ländlichen Raum wurde das wichtige Projekt großzügig unterstützt und die Verwirklichung ermöglicht. Als es dann mit dem Erwerb der Immobilie durch die Gemeinde Ernst geworden ist, hat die Museologin Ute Schneider vom benachbarten Zuse-Museum willkommene „Amtshilfe“ geleistet. 

 

Die Gemeinde ist Eigentümerin des Museums, aber der Geschichts- und Kulturverein hat seit der Eröffnung all die Jahre die Öffnungszeiten betreut, Besuchende empfangen und geführt und die Sonderausstellungen und Veranstaltungen organisiert. Auch um das Gebäude samt historischem Eiskeller und das zugehörige Grundstück kümmern sich Freiwillige aus der Mitgliedschaft des Vereins.

 

Die Vereinsmitglieder verwalten jedoch nicht nur den Status quo des Museums, so, wie sie es von der Gemeinde übernommen haben. Anfangs galt es, dem Fundus den zugehörigen Platz zu geben. So sollte etwa das Bronzeschwert aus einem Hügelgrab am nördlichen Ortsrand von Burghaun im Museum seine neue Heimat finden. Die Marktgemeinde Burghaun unter Bürgermeister Alexander Hohmann hatte nach wertvollen Hinweisen des Hobbyarchäologen Jürgen Schneider, der damals in Burghaun lebte, die Grabung veranlasst und finanziert. Zahlreiche freiwillige Helfer und viele Studierende waren ehrenamtlich bei der Grabung dabei. Die Fundstücke haben weit über die Grenzen Burghaun hinaus Bedeutung und Anerkennung gefunden. Heute ist der Grabung und archäologischen Erschließung der Fundstätte sowie weiteren Fundstücken ein eigener Raum im Museum gewidmet. Die Grablege des edlen Schwertträgers ist vor dem Gebäudeeingang originalgetreu gestaltet worden.

Ein weiterer Ausstellungsraum im Obergeschoß hält die Erinnerung an das jüdische Leben in Burghaun wach. Danach wird immer wieder gefragt, gerade auch von Besuchern, die von auswärts kommen. Elisabeth Sternberg-Siebert hat im Laufe der zehn Jahre immer wieder neue Wege der medialen Präsentation erschlossen, so dass sich nachvollziehen lässt, wo im Ort die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger gewohnt haben, wo ihre Schule, ihre Synagoge, ihr Friedhof gewesen ist. Dank ihr besitzt das Museum seit 2024 auch einen eigenen audiovisuellen Guide, den Interessierte bei ihrem Besuch auf ihrem Smartphone nutzen können. Damit können sich Besuchende anhand einer App oder durch die im Museum verteilten QR-Codes individuell mit dem Ausgestellten beschäftigen. Wechselnde Sonderausstellungen und Vorträge sprechen immer wieder andere Interessenten an. Auch Feste werden am und im Museum gefeiert. Das fördert den Zusammenhalt der Vereinsmitglieder und die Integration des Museums ins Gemeindeleben. 

 

10 Jahre Gemeindemuseum Burghaun: Nun wäre eine Geburtstagsfeier zeitnah zum 18. Januar 2025 fällig, aus diversen Gründen steigt die Fete aber erst im Sommer. Aktuell ist das Museum wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, die erste Sonntagsöffnung ist am 02. März. Danach stehen Vorträge zum 80-jährigen Kriegsende und zu den archäologischen Grabungen und auch ein Festwochenende auf dem Programm. Der Vorstand des Geschichts- und Kulturvereins und seine Mitglieder freuen sich auf zahlreiche Gäste, ohne die auch das anstehende Jubiläumsjahr nicht denkbar wäre.

 

Wer sich vorab online über das Museum informieren möchte, kann unter www.gemeindemuseum-burghaun.de nachschauen oder auf Instagram dem Profil „museumburghaun“ folgen.


 

Geschichte und Geschichten aus Rothenkirchen: Herbert Jakob las im Heimatmuseum Burghaun aus der Rothenkirchener Dorfchronik

 

BUGHAUN. Das Heimatmuseum Burghaun war bis auf dem letzten Platz besetzt, kein Stuhl war mehr frei. Über 50 Zuhörer lauschten gespannt dem Rothenkirchener Dorfchronisten Herbert Jakob, der auf Einladung des Heimat- und Geschichtsvereins Burghaun im Gemeindemuseum in der Moorstraße aus seiner zum 850jährigen Ortsjubiläum fertig gestellten Chronik las.

Begrüßt wurden die Gäste durch den Vereinsvorsitzenden Alexander Hohmann, der Herbert Jakob und allen Unterstützern für  bei der Erstellung Chronik ausdrücklich Dank sagte. „Die Chronik ist ein unschätzbar wertvoller Beitrag zur Erhaltung und Überlieferung der Dorfgeschichte von Rothenkirchen. Allen Mitwirkenden sage ich Dank und hoffe, dass Sie sich auch weiterhin der Sicherung unsere Heimatgeschichte widmen werden, so Hohmann.

Spannend, humorvoll und informativ präsentierte Jakob dann Ausschnitte aus der Chronik, ergänzt durch frei vorgetragene Episoden, so das kaum ein Zuhörer merkte, wie schnell die Zielt verging. Und eines wurde deutlich: Herbert Jakob hätte noch viele weitere Seiten der Chronik hinzufügen können, so groß ist sein Wissen und sein Schatz an Geschichten aus Rothenkirchen. So ging der Chronist ebenso auf das besondere jahrhundertelange, konfessionelle Spannungsfeld in Rothenkirchen im Verhältnis zum Hochstift in Fulda ein, wie auch auf zahlreiche Episoden aus dem dörflichen Leben und widmete den letzten Abschnitt seines Vortrags besonders dem Leben und Wirken des berühmten Rothenkirchener Heimatforschers Heinrich Leister.

Ein Großbild der Rothenkirchener Totenbrücke und ein großformatiges Foto von Heinrich Leister sowie zahlreiche Funde Leisters in den Vitrinen bildeten den passenden Rahmen für den Vortrag von Chronist Herbert Jakob und unterstrichen im Übrigen die besondere Bedeutung des Gemeindemuseums Burghaun für den Erhalt und die Vermittlung der Gemeindegeschichte.

 


 

Ein Ort des Lernens und der Begegnung

Gemeindemuseum Burghaun: Geschichts- und Kulturverein zieht nach erstem Jahr positive Bilanz

 

Burghaun. Weit über 400 Besucher haben im vergangenen Jahr an 20 Öffnungstagen die Ausstellung im Heimatmuseum Burghaun besichtigt. Alexander Hohmann, Vorsitzender des Geschichts- und Kulturvereins der Marktgemeinde Burghaun, zog angesichts dieser Resonanz zufrieden eine positive Bilanz des ersten Betriebsjahres des im ehemaligen „Haus Hölzerkopf“ eingerichteten Museums.

 

Dabei stellte Vorsitzender Hohmann während der Jahreshauptversammlung des Vereins auch heraus, dass nicht nur das Besuchsinteresse hoch sei. Immer wieder würden dem Museum neue Exponate für die Dauer- und für Sonderausstellungen angeboten. „Dies zeigt, dass das Museum im Bewusstsein der Bevölkerung angekommen ist und die Menschen in Burghaun die Einrichtung als Ort der Erinnerung und der Geschichte schätzen“, so Hohmann.

 

Jüdischer Geschichte begegnen

Das Museum hat inzwischen auch eine Bedeutung als Lernort für jüdische Geschichte und jüdisches Leben in Burghaun und Umgebung gewonnen. So fand im vergangen Juli ein Filmprojekt mit einer Klasse des Hünfelder Wigbertgymnasiums im Rahmen des Projektes „Auf den Spuren des jüdischen Lebens im Hünfelder Landes“ statt. „wir haben jetzt auch damit begonnen, ein Filmprojekt über das Lebenswerk von Elisabeth Sternberg-Siebert, die sich sehr um die Dokumentation und Erforschung des jüdischen Lebens in Burghaun und im Hünfelder Land verdient gemacht hat, zu verwirklichen“, so Vorsitzender Hohmann.

 

Auch die Aufarbeitung der Geschichte Burghauns ist ein Schwerpunkt der Vereinsarbeit. So wurde in einem Vortrag von Carolin Katzer im Herrenhaus den religionsgeschichtlichen Spuren „im spannungsvollen Grenzgebiet zwischen Katholizismus und Protestantismus“ nachgegangen. Dabei wurden die konfessionellen Konflikte beispielhaft dargestellt am Umgang des Hochstifts Fulda mit der protestantischen Gemeinde Burghaun. Auch eine Wanderung mit dem Stadt- und Kreisarchäologen Dr. Frank Verse stand auf dem Programm und führte auf die „Spuren des Heimatforschers Heinrich Leister“. Die Hintergründe der archäologischen Grabungen „Am Dell“, die auch die Grablege des „Kriegers von Burghaun“ zutage förderte, beleuchtete Jürgen Schneider in einem Vortrag.

 

Begegnung der Generationen

Besonders freut Vorsitzender Hohmann, dass das regelmäßige Museumscafé mit Kaffee und Kuchen insbesondere von der älteren Bevölkerung, aber auch von Familien und Gruppen sehr gut angenommen werde. „Wir bieten mit dieser Einrichtung erfolgreich eine interessante Begegnungs- und Austauschplattform an, von der wir auch als Museum profitieren, da wir so auch Geschichte und Geschichten erfahren und festhalten können“, so Hohmann.

 

Dankbar ist der Vorsitzende den Vereinsmitgliedern, die sich freiwillig und ehrenamtlich nicht nur beim regelmäßigen Museumsdienst an jedem ersten Sonntag im Monat, sondern auch bei den anfallenden Arbeiten im und um das „Haus Hölzerkopf“ einbringen. So konnten nicht nur drei Reinigungsaktionen erfolgreich ausgeführt werden, sondern auch Abschlussarbeiten im Museum und im Gewölbekeller. Ferner informierte Hohmann über erfolgte Beschaffungen und über die erfolgte Aufnahme des Museums in den Hessischen Museumsverband. Dem Geschichts- und Kulturverein wurde inzwischen vom Finanzamt Fulda auch die Gemeinnützigkeit zuerkannt.

 

Begegnung mit jüngerer Geschichte

Am 3. September ist ein Museumsfest in Verbindung mit dem Backhausfest in der Stadtstraße geplant. Bereits am 6. März wird Herbert Jakob im Museum aus der Rothenkirchener Chronik vorlesen. Mit dem Rhönklub ist eine Exkursion zum Fuldaer Vonderau-Museum geplant (24. April). Am 1. Mai, dem Internationalen Museumstag, wird außerplanmäßig geöffnet. Außerdem will sich das Museum mit einer Sonderausstellung zum Thema „70 Jahre Vertreibung – 50 Jahre Friedlandstube“ einbringen. „Mögliche konkrete Maßnahmen wollen wir gemeinsam mit Kurt Pirkl abstimmen“, kündigte Hohmann an. Schließlich ist geplant, zum „Tag des offenen Denkmals“ den Sockelstein des alten Kriegerdenkmals von 1871 im Schlosshof im Museum als „Nach-denkmal“ wieder zu errichten. Auch soll die Tafel zur Erinnerung an die Patenschaft mit der U.S.-Army gesichert werden.

 

Fuldaer Zeitung vom 17.01.2015 - Museum in der Moorstraße eröffnet am Sonntag

Fuldaer Zeitung vom 19.01.2015 - Museumseröffnung