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Erzählcafé 80 Jahre Kriegsende in Burghaun

Rückschau: Erzählcafé 80 Jahre Kriegsende in Burghaun 

 

In den Geschichtsbüchern steht: „Der 2. Weltkrieg ist mit der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 zu Ende gegangen.“ In Burghaun ist aber schon früher, am 1. April 1945, Schluss gewesen. An dem Tag, damals Ostersonntag, haben amerikanische Soldaten Burghaun erobert und besetzt. Es hat keine Schäden, Verletzte oder Tote gegeben. Der Einmarsch der Amerikaner hätte aber auch noch schlimmer enden können, wie etwa in Mackenzell. Am Ortsausgang Richtung Mahlertshof waren deutsche Soldaten aufgestellt, um die anrückenden Gegner aufzuhalten. Couragierte Burghauner Bürger haben das rechtzeitig verhindern können. Der Erzählung nach haben Bauersfrauen die Soldaten mit Speckseiten und weiteren Naturalien beschworen und bestochen, von ihrem Vorhaben abzulassen.

Das hat sich alles vor 80 Jahren ereignet und ist heute für den Geschichts- und Kulturverein Burghaun Anlass gewesen, für Sonntag, 6. April 2025, zu einem Erzählcafé ins Gemeindemuseum Burghaun einzuladen. Im Gespräch mit Zeitzeugen sollte erinnert werden, was damals die Menschen beschäftigt hat und was sich in Burghaun zugetragen hat.

Die Zeitzeugen Elisabeth Sternberg-Siebert und Kurt Pirkl, beide Mitglieder des Vereins und engagiert, Elisabeth u. a. im Museum, Kurt als Betreuer der Augezder Heimatstube im Torhaus Burghaun, haben die zahlreich erschienen Gäste, darunter auch auswärtige, für den Dialog und Gedankenaustausch bei Kaffee und Kuchen gut vorbereitet. Elisabeth Sternberg-Siebert, damals knapp acht Jahre alt, hat in ihrem Input-Vortrag mit Hilfe einer informativen Powerpoint-Präsentation aufgezeigt, wie bereits im Vorfeld von Ostern 1945 das näherrückende Kriegsgeschehen in Burghaun das Leben der Menschen und Familien beeinflusst und bedrückend gemacht hat und was unter amerikanischer Besatzung bis zum 8. Mai und dann in den Monaten und Jahren danach auf die Burghauner zugekommen ist.

Kurt Pirkl ist 12 Jahre alt, als er 1946 zusammen mit seiner sudetendeutschen Familie aus seinem Heimatort Augezd vertrieben worden ist. Sie werden in Viehwaggons verladen, treten eine Reise aus der Tschechoslowakei ins Unbekannte an. Am Samstag, 3. August 1946 werden 7 Waggons im Bahnhofsbereich von Burghaun abgekoppelt. Wie es weitergegangen ist, erfährt man, wenn man seinen Essay liest.

Elisabeth Sternberg-Siebert hat auf ihrer eigenen Homepage drei höchstinteressante Quellen veröffentlicht: Ihre vertonte Präsentation, Kurts Essay zur Geschichte und Vertreibung der Sudetendeutschen und einen Auszug aus den schriftlich niedergelegten Lebenserinnerungen ihres Vaters H.M. Siebert, der in den Kriegsjahren und danach  Pfarrer in der evangelischen Gemeinde von Burghaun gewesen ist. Zeitweise hatte er auch benachbarte, aus unterschiedlichen Gründen verwaiste Pfarreien zu betreuen.

Im evangelischen Pfarrhaus in Burghaun ist viel los gewesen, sowohl in den Monaten vor und erst recht in den Monaten und Jahren nach dem Untergang des Deutschen Reiches. 

 

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GKV_Geburtstag 2024

Happy Birthday! Der Geschichts- und Kulturverein Burghaun feiert Geburtstag

 

Wer sich in einem Geschichts- und Kulturverein engagiert, dem ist bekannt, dass die Zeit tut, was sie immer tut: Sie vergeht. Und doch kann es das eine oder andere Mitglied kaum glauben, dass sich die Vereinsgründung am 19. November 2024 bereits zum 10. Mal jähren wird. Damals sind 17 Bürgerinnen und Bürger der Marktgemeinde im Herrenhaus in Burghaun zusammengekommen, die sich für die Geschichte ihres Heimatortes interessieren und sich mit der Kultur ihres Lebensumfeldes beschäftigen. Es sollte ein Verein gegründet werden, der sich der Bewusstmachung der örtlichen Geschichte und dem Erhalt der regionalen Bräuche, Sitten und Traditionen widmet. 

 

Aufgerufen und eingeladen zu dieser Vereinsgründung hatten Hans Mohr und sein Sohn Martin, die die Vereinsgründung gut vorbereitet hatten. Es ist jedenfalls nicht schwer gewesen, unter den Versammelten Leute zu finden, die sich zur Übernahme eines Vorstandsamtes bereit erklärten. Bürgermeister a. D. Alexander Hohmann wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt. Mit dessen Stellvertreter Martin Mohr, Kassenführer Bernd Maul und Schriftführerin Sophie-Marie Hohmann startete der Vorstand an diesem Abend, unterstützt von den Beisitzern Julia Lambertz, Gertraud Pfingstgräff und Josef Staufer.

 

Um dem Verein auch eine Satzung zu geben, hatte Hans Mohr einen Entwurf angefertigt, der als Diskussionsgrundlage diente. In der Satzung werden ja dezidiert die Vereinsziele formuliert und eines davon ist ausschlaggebend für die Vereinsgründung gewesen. Dazu aber mehr, wenn demnächst ein weiterer Jahrestag ansteht.  

 

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Vortrag 3.11.

Vortrag: Der Fall der Mauer vor 35 Jahren – das Ende einer Utopie


Von der scheinbar irreführenden Erklärung Walter Ulbrichts vor der versammelten Weltpresse: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten…“ bis jetzt sind 63 Jahre ins Land gezogen. Vor 35 Jahren fiel die Mauer in Berlin. Die Menschen in der DDR, darüber hinaus im gesamten Ostblock, strebten nach Freiheit. 

 

Zu einem Vortrag „rund“ um den Mauerbau und ihre friedliche Überwindung lädt der Geschichts- und Kulturverein der Marktgemeinde Burghaun Mitglieder und interessierte Gäste herzlich für Sonntag, 03. November, um 16.00 Uhr, ein. Referent ist Wolfgang Christmann, der in seiner Tätigkeit als langjähriger ehrenamtlicher Mitarbeiter der Gedenkstätte Point Alpha auch mit den Geschehnissen um den Mauerbau vertraut ist und über seine persönlichen Erfahrungen und Eindrücke zu berichten weiß. Der Eintritt ist kostenfrei. Einer Spende zugunsten der Museumsarbeit steht nichts im Wege.

 

Traditionell ist am ersten Sonntag im Monat das Museum von 15:00 bis 18:00 Uhr für Besucher geöffnet, und im Zusammenspiel mit Kaffee und Kuchen können sich die Gäste auf eine spannende Zeitreise in die Besiedelungs- und Zeitgeschichte einlassen oder in alten Dokumenten der Frage nachgehen, wie unsere Vorfahren das Leben gemeistert haben.

 

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Kachel Audioguide

Präsentation des neuen Audioguide-Angebots im Gemeindemuseum Burghaun 

 

Der Geschichts- und Kulturverein Burghaun lädt alle Interessierten am 6. Oktober 2024 von 15 bis 18 Uhr zur Vorstellung des neuen Audioguide-Angebots in das Gemeindemuseum Burghaun ein. Der Audioguide ist kostenlos über die App „izi travel“ nutzbar. Von der Vor- und Frühgeschichte der Region bis zu den zeitgeschichtlichen Städtepartnerschaften Burghauns informiert der Audioguide über verschiedene Ausstellungsräume des Gemeindemuseums. 

 

Izi Travel ist eine seit 2011 bestehende globale Plattform, die es Museen und Kommunen weltweit ermöglicht kostenlose digitale Rundgänge zu erstellen. Der Rundgang für das Burghauner Gemeindemuseum wurde durch Elisabeth Sternberg-Siebert, Mitglied im Geschichts- und Kulturverein, erarbeitet und in die App implementiert. 

 

Zur Nutzung des Audioguides werden ein internetfähiges Smartphone und idealerweise Kopfhörer benötigt. Beides können Besucher*innen bei der Museumsöffnung im Oktober mitbringen und den Audioguide vor Ort im Museum testen. Bei technischen Fragen stehen Mitglieder des Geschichts- und Kulturverein zur Unterstützung zu Verfügung. Auch wird das Museumscafé wieder geöffnet sein. 

 

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2024 Reinigung Stolpersteine

Aufruf zum gemeinsamen Reinigen der Stolpersteine im Rahmen des Tages des offenen Denkmals   

 

Seit 1993 wird in Deutschland einmal im Jahr auf Initiative der Deutschen Stiftung Denkmalschutz der Tag des offenen Denkmals veranstaltet. Auch in diesem Jahr öffnen bundesweit zu diesem Anlass über 3.500 Denkmale am 8. September. 

 

Der Geschichts- und Kulturverein Burghaun ruft in diesem Rahmen zum gemeinsamen Reinigen der 52 Burghauner Stolpersteine auf. Die kleinen Gedenktafeln erinnern an Jüdinnen und Juden sowie Menschen, die aufgrund von psychischen oder körperlichen Beeinträchtigungen in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. In der Regel verlegt an den letzten Wohnorten der Menschen, erinnern die Stolpersteine an die individuellen Lebensgeschichten der Verfolgten. Treffpunkt zum gemeinsamen Reinigen ist um 15 Uhr am Kirchplatz in Burghaun. Das benötigte Material wird vom Verein gestellt. 

 

Das Gemeindemuseum samt Dauerausstellung, Eiskeller und Museumscafé ist an diesem Tag ebenfalls von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Alle Helfenden sind im Anschluss an die Reinigungsaktion herzlich zu Kaffee, Kuchen und gemeinsamen Austausch in das Museum eingeladen. 

 

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